Ist Carsharing ein Großstadt-Phänomen?

CarsharingBlog 15. April 2013 Kommentare deaktiviert für Ist Carsharing ein Großstadt-Phänomen?
Ist Carsharing ein Großstadt-Phänomen?

Carsharing erfreut sich immer größerer Beliebtheit in Deutschland, vor allem in Großstädten wie Berlin, Hamburg, Köln oder München. Auf dem Land wartet das gemeinschaftliche Auto teilen derweil noch auf seinen großen Durchbruch. Ob dieser jemals kommt?

Das Carsharing in Deutschland immer populärer wird und die Nutzerzahlen stetig wachsen hören bzw. lesen wir nahezu täglich. Blickt man etwas genauer auf das Wachstum, erkennt man schnell das vor allem der Kundenzuwachs in den Großstädten explodiert. Schuld daran ist das zunehmende Angebot sog. Free Floating-Anbieter wie DriveNow, car2go, CiteeCar & Co., die Zahl der registrierten Nutzer in diesem Bereich stieg laut dem Bundesverband CarSharing bcs binnen eines Jahres um fast 500% – von etwa 37.000 auf rund 183.000.

Während sich das gemeinschaftliche Auto teilen in den Ballungsräumen also immer größerer Beliebtheit erfreut, ist es auf dem Land nahezu überhaupt nicht präsent bzw. verfügbar. Doch woran liegt das?

Ist Carsharing auf dem Land wirtschaftlich zu betreiben?

Die Gründe weshalb das Carsharing auf dem Land (noch) auf seinen großen Durchbruch wartet sind vielschichtig. Zum einen liegt es schlichtweg an der schwachen Nachfrage, denn diese ist in ländlichen Gegenden quasi nicht vorhanden. Vor dem Hintergrund, dass in einem durchschnittliche Haushalt auf dem Land mindestens ein eigenes Fahrzeug vorhanden ist, verwundert dies nicht wirklich. Hinzukommt die Tatsache, dass in der Großstadt ein eigenes Auto in die Kategorie Luxus bzw. Lebensqualität fällt, auf dem Land ist es mangels Alternativen (öffentlicher Nahverkehr) überlebenswichtig.

Die ausbleibende Nachfrage führt wiederum dazu, dass viele Carsharing-Anbieter nicht bereit sind im ländlichen Gebieten eigene Fahrzeugflotten und/oder Infrastrukturen aufzubauen. Ohne eine entsprechende Auslastung und mit den Fixkosten für Wartung, Instandhaltung etc. ist ein wirtschaftlicher Betrieb kaum möglich. Das Interesse kleinerer Gemeinden Kommunen am Carsharing ist durchaus vorhanden, jedoch suchen Bürgermeister oftmals vergeblich einen passenden Carsharing-Anbieter.

Das Licht am Ende des Tunnels sind die großen Carsharing-Verbände wie cambio Carsharing oder Stadtmobil, diese zeigen sich noch am ehesten gesprächsbereit wenn es darum geht das Carsharing in der Fläche weiterzuentwickeln. Doch mittel- bis langfristig ist auch hier der wirtschaftliche Betrieb die Grundvoraussetzung um das Angebot aufrechtzuerhalten.

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